Ehrung für Wolfgang Erpenbeck
Verleihung des Gregorius-Ordens an Wolfgang Erpenbeck
Unserem Mitglied und langjährigen Referenten und Mitglied im Führungskreis Wolfgang Erpenbeck wurde von Papst Benedikt XVI. der Orden des Hl. Gregorius verliehen. In der Wochenzeitung "Ruhrwort" erschien in der Ausgabe vom 4.2.2006 folgender Artikel, den wir mit freundlicher Genehmigung hier wiedergeben.
Sie kam für ihn völlig überraschend, diese Auszeichnung aus Rom; doch dass er sie verdient hat, daran gibt es keinen Zweifel. So hat das auch Altbischof Dr. Hubert Luthe gesehen und sich für ihn stark gemacht, und Papst Benedikt XVI. hat zugestimmt: Er ernannte Wolfgang Erpenbeck aus Essen zum "Ritter des Ordens des hl. Gregor des Großen, Zivilklasse". In der Urkunde, die ihm in diesen Tagen in seiner Pfarrei St. Andreas in Rüttenscheid vom amtierenden Dompropst Otmar Vieth übergeben wurde, liest sich das so: "Darum erkennen wir an, dass Du Dich um das Wohl und Wachsen der Kirche und der katholischen Sache sehr verdient gemacht hast..."
Sich um das Wohl und Wachsen der Kirche verdient machen. Im Fall von Wolfgang Erpenbeck hat das sehr viel mit Musik zu tun. Seit über 40 Jahren leitet er das 1953 gegründete Essener Jugend-Symphonie-Orchester, das älteste Ensemble dieser Art in Nordrhein-Westfalen mit musikbegeisterten jungen Menschen aus dem Großraum Rhein-Ruhr im Alter von 14 bis 24 Jahren. Alles, aber auch wirklich alles, was mit dem Orchester zu tun hat, ging in dieser Zeit über seinen Schreibtisch und mündete schließlich in Konzerten und Aufführungen, die ungeteiltes Lob erfahren.
"Musikkultur", dafür stand und steht Wolfgang Erpenbeck: für eine "anspruchsvolle Musik", die in "einer Zeit, in der sich die Eventkultur steigender Beliebtheit erfreut", einer Freude Raum schafft, "die zur Vertiefung der persönlichen Erlebnisfähigkeit führen kann". Und mehr noch: die immer wieder zum "Lob Gottes" erklingt. Denn unter seiner Leitung kam es - erstmals auf Einladung des 1. Essener Domkapellmeisters Karl Linke anlässlich des Essener Katholikentages 1968 - zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit der Musik am Hohen Dom zu Essen: durchgehend mit dem Domchor, bis 1980 auch mit den Domsingknaben und ab 1994 mit dem Mädchenchor am Dom.
Von "frommer Musik" hat der ehemalige Dompropst Günter Berghaus einmal gesprochen. Das war nicht despektierlich gemeint. Ganz im Gegenteil. Denn die Gestaltung festlicher Gottesdienste und Domkonzerte bewegen sich auf höchstem Niveau. So spricht Wolfgang Erpenbeck auch in diesem Zusammenhang von dem "andauernden Vergnügen', "gemeinsam niveauvoll Musik zu machen"; davon, "mit unvoreingenommenen Jungmusikern die "Welt der Musik zu erschließen". Und doch haben die Aufführungen im Dom eine besondere Bedeutung: die "Welt der Musik" ist geistliche Musik, in den Gottesdiensten lebendige katholische Liturgie. "Wie viel davon wohl hängen geblieben ist ?"
Für Wolfgang Erpenbeck war und ist es unverzichtbar, dass sich nicht nur die katholischen Orchestermitglieder, sondern auch die anderer Konfessionen und solche, die mitunter mit Kirche nichts am Hut haben", auch mit geistlicher Musik immer wieder auseinander setzen. Und sie lassen sich beeindrucken und begeistern, was - auch noch nach Jahren - Rückmeldungen belegen.
In Gladbeck geboren, in Bottrop großgeworden, kam Wolfgang Erpenbeck 1961 nach Essen, unterrichtete am Helmholtz-Gymnasium Deutsch und Musik, war Fachleiter für Musik am Essener Studienserninar. 1995 in den ("Unruhe"-)Stand entlassen, blieb er der Musik und dem Jugend-Symphonie-Orchester treu. Die Arbeit mit Generationen engagierter und begeisterungsfähiger Junginstrumentalisten hat den heute 75-Jährigen, dem man sein Alter nicht ansieht, jung bleiben lassen. "Ich habe Bereicherndes in Fülle erfahren und Beglückendes erlebt", sagt er. Diese Erfahrungen teilen seine jungen Leute, von denen viele Musik zu ihrem Beruf gemacht haben, mit ihm. So wie eine schier endlose Freude an der Musik - auch "zum Wohle der Kirche".
rw
Wir beglückwünschen Wolfgang Erpenbeck zu dieser Auszeichnung.