Wies-4-Würdigung



Zum ersten Mal fuhr ich zu einer solchen Werkwoche, die mir eine Freundin empfohlen hatte: Kann das gut gehen? 127 Namen stehen auf der Teilnehmerliste. Ist das nicht ein bisschen viel? Dazu der volle Stundenplan, der ganze Tag ist durchgetaktet, und das im Urlaub?

Mein Fazit lautet: Es war eine wunderschöne Woche.
Musikalische Menschen aller Altersstufen hatten sich eingefunden, bildeten rasch eine Gemeinschaft beim Musizieren und bei Tisch. Wir freuten uns über das leckere Essen aus frischen Produkten der Region; auch gute vegetarische Gerichte wurden angeboten. Rege Gespräche gehörten ganz selbstverständlich zu diesen Mahlzeiten.

Es gab Intensive Chorproben mit Sebastian Glas: Drei am Tag waren nicht zu viel, weil er hervorragende Stimmbildung mit uns betrieb. Das Einsingen mit „Laura“ machte Spaß, und mit der „Königin der Nacht“ erreichten die Sopranistinnen scheinbar mühelos schwindelnde Höhen. Die Arbeit an den Vokalen war das A und O dieser Woche. Wurden wir in anderen Chören nicht immer auf Konsonanten getrimmt?
Strahlende A-s beim Abschlusskonzert belohnten die Mühe des Dirigenten, der Strenge und Charme auf sehr angenehme Weise miteinander verband.

Andachten und Gottesdienste wurden vom geistlichen Begleiter Dr. Theo Seidl sorgsam gestaltet. Man durfte gespannt sein auf die modernen Gedichte zu biblischen Gestalten und auf die wechselnden Ensembles, die die Andachten mit ihrer Musik bereicherten. Die Gottesdienste waren einladend  und wohltuend in ihrer ökumenischen Weite. Das hat mich als protestantische Teilnehmerin sehr gefreut.

Die wunderbaren Stücke unseres Abschlusskonzerts werden noch lange in mir nachklingen. Sehr gerne wäre ich nächstes Jahr bei der Wies 4 wieder dabei.

Dorothea Richter