Kunst trifft Kunst 2025


Zum Ausdrucken und Nachlesen als PDF-Datei

10 Jahre "Kunst trifft Kunst"


Bild "KtK/10J.KtK_1.jpg"
Fronleichnam Reichenau: Singen...


Der Ursprung von „Kunst trifft Kunst“ war ein Gespräch während eines Spaziergangs von Arno Leicht und Hubert Pfeil. Beide interessieren sich über die Musik hinaus für andere Künste und wollten die in einen Austausch bringen.
Von Anfang an lag der Schwerpunkt der (Chor-)Musik und der bildenden Kunst bei Arno Leicht, während sich Hubert Pfeil  um die Organisation und die Theologie kümmerte. Später kam noch aus dem Teilnehmerkreis die Literatur hinzu, sodass vier Tage lang die verschiedenen Künste in ein Gespräch miteinander kamen.

Bild "KtK/10J.KtK_2.jpg"
...und sehen


Während abends für die musikalischen Beiträge geprobt wurde, waren die Teilnehmer tagsüber unterwegs, um die kulturellen Höhepunkte der Umgebung aufzusuchen und, wo immer möglich, mit dem geprobten Gesang zu füllen. So erlebt man einen Raum noch einmal ganz anders.
Seit 10 Jahren besuchen wir ausgesuchte Kunststätten in deutschen Landen:  Vom Bodensee bis zum Rhein und vom Harz bis nach Regensburg gingen die Reisen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im Laufe der Zeit bildete sich eine Struktur, die jedoch immer mit neuen Inhalten gefüllt wurde.

Bild "KtK/10J.KtK_3.jpg"

Typisch für "Kunst trifft Kunst" ist, dass die verschiedenen Erlebnisse aufeinander bezogen werden:
So greifen die geistlichen Morgenimpulse auf die Ziele des Tages voraus und deuten sie auf spirituelle, aber auch musikalische Weise. Es gibt ein eigenes Liedblatt für die morgendlichen Impulse.

Kunst ist eine Ausdrucksform, die auf eine andere Welt verweist.

Bild "KtK/10J.KtK_4.jpg"

Aber auch während der Besichtigungen gibt es einen Dialog zwischen kunsthistorischer Erläuterung und theologischer Deutung. Wie schon erwähnt, gesellen sich passende Gedichte oder Prosatexte hinzu. Auf diese Weise realisiert sich der Titel: "Kunst trifft Kunst".

Bild "KtK/KtK_4.jpg"

Im Lauf der Zeit haben wir gelernt, dass weniger mehr ist: Wir besuchen eher weniger Ziele, dafür nehmen wir uns ausreichend Zeit. Manchmal gibt es auch Führungen von Menschen vor Ort. Das war in diesem Jahr besonders eindrücklich, als Pfarrer Kurt Weigel die Kirchenfenster in Aulhausen erklärte, deren künstlerische Entwürfe von Menschen mit Einschränkungen stammen.

Trotz der vielfältigen Eindrücke in vier Tagen entsteht auch bei "Kunst trifft Kunst" eine Gemeinschaft, die neue Teilnehmer sehr schnell integriert. Es gibt viele Gespräche über das Erlebte  und dabei entstehen neue Freundschaften.

Bild "KtK/10J.KtK_6.jpg"

Arno Leicht ergänzt diese eher beschreibenden Sätze mit einem Einblick in sein eigenes Erleben:

„Da mir schon immer eine Herzensangelegenheit war, Musikerlebnisse durch die Einbeziehung anderer Künste zu intensivieren, traf „KTK“ von Anfang an den Kern meiner Interessen.

Als kunsthistorischer Dilettant weiß ich natürlich um meine Grenzen auf diesem Gebiet, doch beflügelt mich bei meinen Kunstführungen immer die Möglichkeit, Architektur und bildende Kunst mit Musik zu verbinden und sie aus der Sicht des Musikers zu betrachten, denn da stehe ich auf sicherem professionellem Boden. In den abendlichen Chorproben schöpfe ich wiederum manche Anregung für die musikalische Gestaltung eines Werks aus dem tagsüber Gesehenen – oft genug zu meiner eigenen Überraschung.

Bild "KtK/10J.KtK_7.jpg"

Da die musikalische Arbeit nicht unter dem Druck steht, am Ende ein vorher festgelegtes Programm zu erfüllen – vier Chorproben sind zu wenig, um so etwas leisten zu können – habe ich die Freiheit, ganz auf den jeweiligen „Aggregatzustand“ der Chorgruppe einzugehen, so gut ich es vermag; Neugier, Begeisterung und gute Laune auszunützen, Müdigkeit und Verspannung zu vertreiben, Klang zu wecken und Freude über das Erreichte zu säen. Dabei hilft mir natürlich meine Erfahrung als Sänger und Gesangslehrer.

Wenn wir dann am Sonntag nach dem Gottesdienst, den wir mit den Früchten unserer Chorarbeit ausgeschmückt haben, auseinandergehen, bekomme ich oft zu hören: „Ich fühle mich jetzt zehn Jahre jünger als vor vier Tagen.“Ich auch.“ (Arno Leicht)


Bild "KtK/10J.KtK_8.jpg"

Für mich sind die vier Tage "Kunst trifft Kunst" eine Verwirklichung von dem, was ich für die zentralen Motive der Werkgemeinschaft Musik halte: Da treffen sich Menschen um miteinander zu singen. Sie erleben dabei die unterschiedlichen Wirkungen der Künste auf uns Menschen und spüren etwas von einer Wirklichkeit, die unseren Alltag übersteigt. Diese Erfahrungen werden in den geistlichen Impulsen reflektiert und im Abschlussgottesdienst gefeiert.

Sie werden begleitet von einer wachsenden Gemeinschaft, in der die Menschen einander geben und voneinander profitieren. Dieser Dreiklang von Kunst, Transzendenz (Gott) und Gemeinschaft wird jedes Jahr von den Teilnehmer:innen als sehr wohltuend, ja verjüngend (s.o.) erlebt.

Hubert Pfeil


Im letzten Abschnitt sollen die Teilnehmenden selbst zu Wort kommen.
Sie haben den Satzanfang „Wenn ich an "Kunst trifft Kunst" denke...“ auf verschiedene und manchmal auch sehr persönliche Weise ergänzt. Ihre Gedanken habe ich grafisch in Wolkenbilder gesetzt.

Wenn ich an "Kunst trifft Kunst" denke…

- Gedanken von Teilnehmenden -

Bild "10 Jahre Kunst trifft Kunst.png"