Persönliche Eindrücke zu der Wieser Herbstmusikwoche 2023

Als meine Freundin Anne im Januar einen Aufenthalt in dem malerisch und wunderbar ruhig gelegenen Seminarhaus LVHS Wies verbracht hatte, ist sie auf die Wieser Herbstmusikwoche aufmerksam geworden.

Da wir beide seit Jahren zusammen musizieren und auch in einem Zitherverein in Augsburg spielen, fragte sie mich, ob ich Lust hätte mit Ihr daran teilzunehmen.

Ich hatte nur ein Jahr Erfahrung in einem Gospelchor und das „Te Deum“, der Kaiserin Maria Theresia gewidmet von Haydn, hörte sich für mich, ehrlich gesagt, nicht so interessant an.

Ich sollte eines Besseren belehrt werden.

Schon am ersten Chorabend ließ sich erahnen, daß die zahlreichen Chorproben zwar anspruchsvoll, aber auch viel Freude und Spaß bereiten würden.

Herr Prof.Leicht vermittelte Gesangstechnik auf eine Art, wie sie seinem Namen alle Ehre macht und oft ging ein Lachen durch die Menge, wenn er ausdrucksstark darstellte, wie man es genau nicht
machen sollte…

Nach einer Woche singen war meine Stimme kein bisschen heiser, meine Körperhaltung (wie ich meine) aufrechter und ich ertappte mich sehr oft mit einem Grinsen von einem Ohr zum anderen und
sah auch oft in strahlende Gesichter.

Eine der Haupterfahrungen dieser Woche war für mich, daß von Anfang an ein Wohlwollen und eine ehrliche Freundlichkeit unter den Teilnehmenden war.

Mein Geburtstag wurde mit einem Gesangsständchen begonnen und die vielen herzlichen Glückwünsche und Umarmungen von Menschen, die ich erst zwei Tage kannte, waren so echt und anrührend. Ich habe mich wirklich sehr gefreut.

Außer dem Singen genoss ich meist nachmittags oder nach der Chorprobe am Abend mit Anderen zu musizieren, weshalb ich an den Ausflügen, die nach dem Mittagessen angeboten wurden, meist nicht teilnahm. Auch schade, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit mit vielen verschiedenen Menschen so intensiv zu musizieren? Ein Himmel auf Erden!

Eine große Ehre war für mich das Zusammenspiel mit Herrn Prof.Berg. In einem Quartett mit Streichern und Klarinette von Gyrowetz mutete mir in einer großen Gelassenheit H.Dr.Berg die Klarinettenstimme zu. Mich zunächst komplett überfordert fühlend, hatte ich nach dieser Woche der gleichbleibend zutrauenden Art von Herrn Berg und der anderen Mitspieler dann doch den Mut es vorzutragen. Und es war keine Bruchlandung!

Ich gehe angefüllt mit neuen Impulsen, voller Musik in den Ohren, und vor allem Dankbarkeit zurück in meinen Alltag.

Mit Gruß an alle Mitwirkenden des Wieser Musikherbstes 2023

Manuela Ehrlich

Der Wieser Musikherbst in Collagen

zusammengestellt von Hubert Pfeil